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Donnerstag, März 28, 2024

Earthfall: Alien Horde – Kannst du die Menscheit retten? – Test | Review

Earthfall: Alien Horde erzählt keine epische Geschichte. Es möchte ein Shooter sein und das spürt man von Beginn an. Der Team-Shooter von Nimble war ursprünglich für den PC und im Anschluss für Playstation 4 und Xbox One erschienen. Doch zu guter letzt wurde auch an die Switch gedacht und so könnt ihr jetzt auch auf dieser Konsole in den Genuss des Spiels kommen. Dies ist insofern besonders, dass Ego-Shooter, vor allem Team- bzw. Koop-Shooter auf der Nintendo Switch aktuell noch eine echte Mangelware darstellen. Daher dürfte allein die Ankündigung seinerzeit bereits erstes Interesse bei dem ein oder anderen geweckt haben. Und auch wenn ich kein Shooter-Freund bin, habe ich den Test gewagt und mich den Alienhorden gestellt!

Die klassische Shooter-Action genießen wir dabei wahlweise mit 3 Bots oder mit realen Mitspielern. Diese finden sich über das Internet oder – exklusiv für die Switch – im heimischen Wohnzimmer. Der lokale Koop-Modus setzt dann natürlich die entsprechende Hardware in Form von genug Controllern voraus. Im kompletten Test habe ich mit Bots gespielt. Doch auch hier kommt zum spüren, dass die Entwickler in erster Linie auf das Zusammenspiel von realen Leuten gesetzt haben. Und damit auch eine gewisse Kommunikation stattfinden kann, gibt es ein Ringmenü, welches einfache Satzbausteine anbietet. Diese wiederum können jederzeit angewählt werden und bieten neben Lob und Zustimmung unter anderem auch die Möglichkeit um Hilfe zu rufen oder grobe Situationsinformationen an das Team weiterzuleiten.

Die künstliche Intelligenz, welche die Bots steuert, wirkte dabei in den meisten Situationen ganz in Ordnung. Erst als einen die Kameraden wiederbeleben wollten, kam es oft zu kritischen Situationen. Der menschliche Spieler schien der KI dabei wesentlich wichtiger als die eigene Sicherheit oder die Mission an sich. Leider kam es im Test öfters zu solchen Situationen, da die Steuerung für einen nicht Shooter-Spieler sehr ungewohnt ist. Grundsätzlich ist die Switch eine tolle Konsole, hier war die Steuerung oftmals aber unnötig kompliziert, auch wenn man merkt, dass die Entwickler das Beste aus dem Konzept herausgeholt haben.

Wie eingangs erwähnt, will das Spiel kein Rollenspiel sein, keine epische Geschichte erzählen. Daher lässt sich die Hintergrundgeschichte sehr schnell in wenigen Zeilen zusammen fassen: Menschenfressende Aliens suchen den Planeten heim. Durch einen Meteoreinschlag kamen diese auf der Erde an und wüten seitdem durch die Städte und Länder. Die eigene Gruppe besteht dabei aus vier Personen – Maya, Roy, Danny und Jonas. Diese haben beschlossen, dass die Erde gerettet werden muss. Hierfür kämpfen sie sich durch die einzelnen Stationen, welche von Kleinstädte, Wälder und Lagerhallen über andere Ortschaften reichen. Immer das Ziel vor Augen: Die Menschheit vor der Auslöschung bewahren.

Die Story liefert hierbei elf Kapitel, in denen es immer wieder natürlich um die Aliens geht. Hierbei müssen verschiedene Aufgaben erledigt werden, um zum nächsten Abschnitt zu gelangen. Dafür muss zum Beispiel ein Auto repariert werden – wozu wir Teile sammeln. Oder es werden Forschungsdaten gesammelt werden und überbracht oder ganz einfach Camps verteidigt werden. Dabei fühlen sich die Gebiete immer recht offen an, auch wenn es sich um keinen Open World Titel handelt. So kann man zum Beispiel nicht über die hohen Zäume klettern – doch an manchen Ecken durchaus drumherum gehen um einen Hinterhof oder Garten zu erkunden. Was an dieser Stelle auffällt, wenn man sich einmal bewusst umschaut ist die detaillierte Welt. An jeder Ecke liegen Gegenstände oder stehen Details herum, die in so einem Spiel leider selten vorkommen. Selten wirkt es wiederholt und so bleibt jedes Level frisch. Auch hier spürt man die Mühe, welche die Entwickler in das gesamte Spiel investiert haben. Das Interface ist hierbei keine Neuerfindung vorhandener Mechaniken. Am unteren Bildschirmrand blenden sich die Gesundheit der Kameraden sowie die eigene ein. Auch die vorhandenen Kugeln werden daneben eingeblendet. Sollte die Waffe einmal leer sein, blinkt die Meldung, dass nachgeladen werden muss, auf dem Bildschirm auf. Es gibt leider keine Übersichtskarte, was die Orientierung kompliziert gestaltet. Zwar markiert ein Marker das eigentliche Ziel, aber der Weg dahin ist nicht sofort ersichtlich. Bereits bei der ersten Mission bin ich im Test zu Beginn in die falsche Richtung gelaufen. So gestaltet sich die Kampagne etwas langwierig und in manchen Momenten kommt leider Frust auf.

Doch neben der Kampagne gibt es auch den simplen Hordemodus. Hier ist das einfache ausschalten von Gegnerwellen die einzige Aufgabe. Diese werden mit zunehmender Dauer und Erfolg immer stärker und fieser, auch was die Kombination aus Feinden angeht. Um das Erfolgsgefühl zu wecken, hat Earthfall: Alien Horde ein Fortschrittssystem. In diesem verdient man nach jeder Mission Erfahrungspunkte, ganz gleich ob gewonnen oder verloren wurde. Natürlich ist die Ausbeute bei gewonnenen Missionen höher. Mit diesen Erfahrungspunkten lassen sich ab und an Level aufsteigen und kosmetische Outfits oder Waffenskins freischalten. Unabhängig vom Spielerlevel werden auch Perks freigeschaltet und Informationen zum Hintergrund oder zu den einzelnen Aliens Charakteren, Waffen und anderen Dingen gesammelt.

Doch liegt die Hauptaufgabe bei allen Möglichkeiten immer sehr deutlich auf das Abknallen von Aliens. Diese sind in den Leveln überall verstreut und es kam während des Tests auch das Gefühl auf, dass ein Warten in einer Ecke eher dazu führte, dass mehr Feinde auftauchten. Und hier offenbarte sich dann schnell ein kleiner Nachteil: Es gibt keine Pausenfunktion. Während dies im Multiplayer oder Koop-Modus noch Sinn macht, ist das im Singleplayer ein Nachteil. Denn die Aliens sind vielfältig aufgestellt und werden insbesondere in der vorhandenen Masse – im Spiel Schwarm genannt – sehr gefährlich. Zur Verteidigung gibt es diverse Waffen – sowohl Fern- als auch Nahkampf stehen zur Auswahl. Allerdings lässt sich im Notfall auch die Fernkampfwaffe als Nahkampfwaffe zum zuschlagen nutzen. Darüber hinaus sollte immer eine Langwaffe wie zum Beispiel ein Scharfschützengewehr mitgeführt werden. Während die normalen Gegnermassen noch mit der einfachen Pistole nahezu problemlos erledigt werden können, verlangen die Spezialgegner oftmals schon härteres Vorgehen! Zu guter letzt gibt es noch verschiedene Arten von Granaten, welche mitgeführt werden können. Diese können insbesondere in Schwärmen hilfreich sein! Standards wie Medipack oder Stims runden das Paket ab und beliefern die defensive Seite der Items.

Grafisch allerdings weiß Earthfall: Alien Horde dank der Unreal Engine 4 zu überzeugen. Wer zwar ganz genau hinsieht, wird den ein oder anderen Gegenstand finden, der nicht gut aufgelöst ist, aber wichtig ist das Gesamtbild und das bleibt stimmig. Hier machen die bereits erwähnten Details einen extremen Mehrwert aus! Dadurch wirken die Örtlichkeiten abwechslungsreich. Auch das Design der Aliens überzeugt hier, allein die verschiedenen Arten lassen immer wieder staunen. Grundsätzlich ist die Performance des Spiels gut, doch im Handheldmodus der Switch gab es im Test Ruckler, welche hauptsächlich bei größeren Gegnermengen auffielen. Dabei leider leider das Zielen, was sich schnell in niedriger Gesundheit oder im schlimmsten Fall am Verlust des Charakters wiederspiegeln. Beim Sound liefert das Spiel leider auch keine Meisterklasse ab. Die Waffen klingen dumpf, ein Feedback bleibt nahezu komplett aus. Eine musikalische Untermalung fehlt leider auch, wobei dies noch zu verkrafte wäre. Aber die Schussgeräusche gehören zu einem Shooter einfach dazu. Erst wenn eine Gegnerhorde sich nähert, kommt Stimmung auf im musikalischen Sinne. Die Vertonung der Charaktere findet auf Englisch statt, die Texte sind in deutsch verfügbar.

Earthfall bietet unterschiedliche Schweregrade. Für einen Durchlauf von Anfang bis Ende benötigt man etwa zwischen sieben und acht Stunden. Wer es gerne schwieriger mag, wählt natürlich einen größeren Schwierigkeitsgrad, wobei die Unterschiede hier sehr krass ausfallen können. Außerdem lässt sich die Qualität der Bots einstellen, wenn ein Spiel mit diesen nicht vermeidbar ist. Doch schon auf Neuling ist die Trefferquote der Bots gut und hilft.

Insgesamt erhält man für 19,99 Euro ein Shooter, wie man diese auf der Switch noch zu selten findet. Wer mit der teils hackeligen Steuerung arbeiten kann und über den ein oder anderen Grafikfehler und die leider nicht gut umgesetzten Schussgeräusche hinwegsehen kann, der ist hier nicht falsch beraten. Letztendlich würde ich das Spiel aber eher als etwas für wahre Fans des Genres ansehen und nichts, was für den allgemeinen Zocker geeignet ist.

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Earthfall: Alien Horde – Kannst du die Menscheit retten? – Test | Review
7
Grafik
5.5
Sound
5.5
Steuerung
6
Spiele Spaß
7.5
Preis Leistung
Gesamtwertung 6.3 / 10
Unser Fazit
Earthfall: Alien Horde ist ein guter Shooter für die Switch. Aber mehr leider auch nicht. Ich bin absolut kein Mensch für Shooter-Games, hab mich hier aber gut abgeholt gefühlt. Der Einstieg ist simpel und unkompliziert für jeden. Leider missfallen die Sounds und auch die Steuerung ist sehr hackelig. Doch man merkt an jeder Ecke die Liebe und Detailverliebtheit, mit welcher der Entwickler an das Spiel herangegangen ist! Für Fans des Genres Shooter ist das hier eine Empfehlung für die Nintendo Switch.
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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