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Freitag, März 29, 2024

Review: Sigma Theory: Global Cold War – Gewinne das Rennen um die Macht und Wissen!

Ein erneuter kalter Krieg. Eine Theorie, dessen Erforschung der führenden Nation alle Vorteile verschafft. Die Weltordnung steht am Rande der Zerstörung und wir sind aufgefordert, hier einzugreifen. Dazu werden wir zur Leitung einer neuen Einheit: Der Sigma-Einheit. Mit dieser wird die Sigma-Forschung auf verschiedenen Wege unterstützt. Eine Technologie, die so mächtig ist, dass der Nation, der es als erste gelingt genügend dieser Technologie umzusetzen, quasi die Weltherrschaft zufällt. Wir begeben uns dadurch in ein erneutes Rennen um den technologischen Fortschritt, der die Vormachtstellung der eigenen Nation bedeutet beziehungsweise einen neuen Kalten Krieg.

Viele der verschiedenen Nationen haben eine solche Einheit gebildet. Zu Beginn des Spiels wählen wir entweder eine dieser Nationen oder beginnen alternativ mit der Story. Hier haben wir allerdings keine Auswahl auf eine Nation, sondern spielen automatisch die USA. Der diplomatische Abgesandte unserer Nation begrüßt uns und weist kurz in das neue Amt ein. Im nächsten Schritt werden einem vier Spione zugesprochen, welche aus einem vorgegebenen Katalog gewählt werden können. Welche hier zur Verfügung setzt sich immer wieder unterschiedlich zusammen; im Spielverlauf können verschiedene Spione freigeschaltet werden. Dabei weißt jeder dieser Agenten eigene persönliche Merkmale und Talente auf, kombiniert mit einer persönlichen Hintergrundgeschichte. Doch so ohne weiteres schließen sich diese nicht an – es gilt, Rückfragen zu beantworten. Dabei sollte die Antwort möglichst nahe an dem Temperament des Charakters sein – stimmt die Antwort den Angeworbenen nicht positiv, so lehnt er ab und bleibt für den Rest des Spieldurchlaufs verschlossen.

Die Aktionen, welche im Spielverlauf durchgeführt werden können, hängen zudem von den beiden Basiswerten Intelligenz und Stärke ab. Diese geben einen Basiswert vor, welche durch die persönlichen Fertigkeiten der Charaktere unterstützt werden können. Als Beispiel kann man hier zum Beispiel den Hacker aufführen, was das eindringen in Computernetzwerke anderer Nationen oder Gruppierungen leichter macht. Oder der einsame Wolf, dessen Chancen besser stehen, wenn der Spion alleine auf Mission geschickt wird.

Jeden Tag wählen wir somit die Aufgaben unserer Spione. Dabei sollte immer auf die Talente der Einzelnen geachtet werde. So kann der Hacker zu Beginn gegnerische Einrichtungen hacken und dabei zum Beispiel Forschungsergebnisse stehlen, Haftbefehle unserer Agenten verschwinden lassen oder die Systeme verschlüsseln. Die Forschungsergebnisse helfen unseren Wissenschaftlern, die eigene Sigma-Forschung voranzutreiben. Das Löschen von Haftbefehlen erleichtert manchen Agenten die Einreise, wenn Sie nicht auf der Fahndungsliste der örtlichen Regierung stehen. Verschlüsselte Systeme können wir in Gesprächen mit anderen Diplomaten als Druckmittel nutzen, um Vorteile zu erhalten – die Entschlüsselung benötigen Sie fast immer.
Im späteren Spielverlauf werden dann auch weitere Ziele möglich, wie zum Beispiel das Exfiltrieren oder Eliminieren von Zielen. Am Anfang jeder dieser Missionen wird man durch den jeweiligen Agenten über die Dauer der Mission informiert. In diesem Zeitraum steht er nicht zur Verfügung und bleibt damit beschäftigt. Ist die Mission erfolgreich erhält man entsprechende Ressourcen oder Informationen. Schlägt eine Mission fehl erhöht sich die Alarmbereitschaft der Nation, in welcher der Einsatz durchgeführt wurde. Auch die diplomatischen Beziehungen verschlechtern sich. Damit sind Informationen aus Gesprächen schwerer zu erhalten und Hürden der Diplomatie werden größer.

Zusätzlich zu den ersten vier Agenten gibt die Regierung, für die gearbeitet wird, noch zwei Drohnen (eine Beobachtungsdrohne und eine Waffendrohne) sowie zwei Wissenschaftlich an den neuen Leiter der Sigma-Einheit aus. Mit den Wissenschaftlern können die verschiedenen Pfade fortgesetzt werden; diese bringen alle die generelle Entwicklung voran. Dabei ist zu beachten, dass jeder dieser Wissenschaftler eine eigenen Spezifikation mitbringt, welche einem der Forschungsbäume entspricht. Daran muss sich nicht gehalten werden, aber die Effizienz, mit welcher ein Wissenschaftler forscht, sinkt, wenn er sich einem fremden Zweig widmet. Durch Entführung, Bestechung oder ähnliche Aktionen können im Spielverlauf weitere Forscher aus anderen Nationen gewonnen oder zum Doppelagenten gemacht werden. Doch genauso wie man einen Doppelagenten in anderen Nationen haben kann, ist dies auch bei den eigenen möglich. Auch Spione sind nicht unabdinglich loyal und man sollte die Bedürfnisse im Auge behalten. So fragt in der Story zum Beispiel eine Forscherin danach, ob sie zwei Tage Urlaub haben kann – diesen kann man auch verwehren und sie bedrohen.

Zu Beginn meines eigenen Tests hatte ich immer wieder Probleme – bis ich mich öfters mit den diplomatischen Leitern anderer Nationen getroffen habe. Es gibt einen eigenen Terminplan, welcher wichtige Informationen und diese Treffen bereit hält. Bei diesen meist kurzen Dialogen gibt es verschiedene Antwortmöglichkeiten; ähnlich wie bei dem Rekrutieren der Agenten. Hat man zuvor über seine Spione die Gewohnheiten und Eigenheiten der Diplomaten ausspioniert, fällt es natürlich leichter, entsprechend korrekt zu reagieren. Ein paranoider Diplomat erwartet eher Antworten, die auch etwas paranoid wirken, als einer, der immer eine korrekte Herangehensweise fordert. Zusätzlich zu der passenden Antwort kommt es auch auf die diplomatischen Beziehungen zwischen der eigenen und der fremden Nation. Sind diese gut, stehen die Chancen eigene Forderungen durchzusetzen selbstverständlich besser. Alternativ kommen hier natürlich auch die von Hackern verschlüsselten Daten ins Spiel, welche weitere Möglichkeiten eröffnen. Schnell habe ich lernen müssen, dass man über diese diplomatischen Wege schneller Ziele erreicht, als mit aggressivem direkteren Vorgehen. Auch werden Agenten somit weniger schnell gefangen, das Risiko insgesamt ist also niedriger.

So werden Runde für Runde, Tag für Tag Informationen gesammelt und die eigene Forschung vorangetrieben. Hierbei gilt es immer, zwischen diplomatischen und aggressiven Vorgehen zu wählen. Entführte Forscher bringen zwar die eigene Forschung voran, fällt man dabei aber auf, verschlechtert das den diplomatischen Verstand. Hat man sie zu Doppelagenten gemacht, kann dieses Verhältnis natürlich auch einbrechen. Optisch wird der aktuelle Stand neben Forschungsfortschritt auch über eine Uhr an der oberen Bildschirmmitte dargestellt. Diese steht zu Beginn auf viertel vor Zwölf. Je nach Spielverlauf wandert diese weiter auf die Zwölf Uhr zu, wenn man zum Beispiel kriegerischen Fraktionen hilft. Oder sie wandert zurück, was mehr Zeit verschafft, bevor der symbolische Weltuntergang droht. Allerdings ist dann auch das Spiel verloren.
Die eigenen Entscheidungen wirken sich aber nicht nur auf diese Uhr aus, sondern auch auf die Meinung des eigenen Arbeitgebers. Ist diese höher, so erhält man Zugriff auf neue Agenten oder Gelder für Bestechungen oder sonstiges. Sinkt diese, kann es auch passieren, dass die gewährten Drohnen einfach eingezogen werden – und damit steigt der Schwierigkeitsgrad nochmal gewaltig.

Grafisch ist für das Spiel ein etwas surrealer Stil einer taktischen Karte gewählt worden. Hierbei sind nur grob Landesgrenzen sichtbar. Die einzelnen Nationen werden als Punkt auf der Karte dargestellt, ebenso die Drohnen und Agenten. Der gesamte Look gibt noch etwas mehr das Gefühl, derjenige zu sein, der hier tatsächlich wie ein Kommandant die Entscheidungen trifft. Untermalt wird dies von einer spannenden Musik, welche vorantreibt. Besonders schön sind die Exfiltrations-Missionen, bei denen wir quasi per Funk mit unseren Agenten in Kontakt stehen und diese einem vorgegeben Weg auf einer taktischen 3D-Stadtkarte verfolgen. Haben wir zudem in dem Land Drohnen im Einsatz, können wir den Agenten diese als Unterstützung zur Seite stellen und die Position von feindlichen Truppen vorab bekannt geben – oder mit der Militärdrohne auch einen Luftangriff starten.

Insgesamt wirkt Sigma Theory: Global Cold War etwas schwierig. Das Tutorial liefert zwar die notwendigsten Informationen und Vorgehensweisen, nimmt aber auch nicht an die Hand um sich immer in sicheren Gewässern zu bewegen. Das muss es aber auch gar nicht. Für mich gehörte es tatsächlich zum Spielgefühl dazu, ohne weiteres Wissen hineingeworfen zu werden und zu versuchen, das globale Rennen um Wissen und Macht zu gewinnen. Allerdings hat es bei mir einige Anläufe gebraucht, bevor ich echte Erfolge hatte. Doch motiviert das Spiel immer weiter, indem man neue Agenten freischaltet und sich selbst eine eigene Taktik zurecht legt. Sigma Theory: Global Cold War bringt mit wenigen Mitteln ein Gefühl echter Entscheidungsgewalt – und deren Konsequenzen.

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Review: Sigma Theory: Global Cold War – Gewinne das Rennen um die Macht und Wissen!
7
Grafik
7
Sound
7
Steuerung
7.5
Spiele Spaß
7.5
Preis Leistung
Gesamtwertung 7.2 / 10
Unser Fazit
Sigma Theory: Global Cold War verknüpft Realität mit einer verdammt interessanten Zukunftsversion. Die Lernkurve ist steil, da man am Anfang nur wenig Informationen bekommt, wie das Spiel funktioniert. Ist man aber gewillt, diese Hürden zu meisten, dann eröffnet sich hier ein durchdachtes Spiel, dass mehr Taktik inne hat, als es auf dem ersten Blick wirkt. Schicke ich den Spion jetzt schon in ein anderes Land? Plane ich einen Auftrag und brauche rechtzeitig die Drohnen? Habe ich noch Zeit, Ransomware vor dem Gespräch mit dem entsprechendes Diplomaten und erhöhe so meine Druckmittel? All dies sind Möglichkeiten und man selbst fällt die Entscheidungen und bestimmt zum Teil mit über diese fiktive Welt.
Michael Barkow
Michael Barkowhttps://www.twitch.tv/gutertag_streaming
1989 erblickte ich das Licht dieser Welt - und bereits 1998 entdeckte ich das Zocken; damals noch mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot von 1996. Seitdem bekommt mich die Gamingwelt nicht mehr los. 2005 begann dann für mich die Reise in World of Warcraft und die MMO-Szene hatte mich begeistert. Seitdem habe ich vieles gesehen und erlebt und hüpfe immer mal wieder von einem zum anderen MMO, da ich es nie ganz sein lassen kann. Mit meiner 2015 geborenen Tochter habe ich aber etwas gefunden, dass noch mehr Interesse und Begeisterung weckt. Da das Leben mit Familie tagsüber fesselt, habe ich das Streamen und Zocken am Abend für mich entdeckt. Somit bekommt das Zocken weiterhin seinen Platz in meinem Alltag.

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